12. Station 12. Station:
Jesus stirbt am Kreuz

Auf dem Berg, die ragenden Balken! Golgota – Nacht des Todes! Jesus, Maria und Johannes, verbunden miteinander im Unfassbaren. Die Drei bilden eine Einheit – das Leid, die Trauer, der Tod haben sie zusammen geschweißt. Sie verwirklichen: Vater, in deine Hände!

Die zur rechten Seite wenden sich ab: Sterbende kann ich nicht sehen! Keine Zeit! Vielleicht gibt es irgendwo etwas, was noch sensationeller ist. Das hier ist zu Ende. Weg von hier!

Und gegenüber: Zwei bleiben da. Sie haben Zeit und Mut, um ihre Nähe zu schenken, um zu zeigen: Selbst im Sterben bist du nicht allein, weil du uns nicht gleichgültig bist. Vielleicht sind es zwei, denen Jesus geholfen hat. Zwei, die wissen, der Mensch braucht Freunde – gerade auch im Nicht-mehr-können des Sterbens. Das Sterben, der Tod, die Herausforderung des menschlichen Lebens.

Der Dichter Paul Claudel sagt: "Jesus ist nicht gekommen, das Leid und den Tod zu erklären oder zu beseitigen, sondern er ist gekommen, Leid und Tod mit seiner Gegenwart zu erfüllen."